Die Legende vom bösen Pitbull! Denkt nach!
Ein Hund wird nicht böse geboren!
Spätestens seit Chico und seiner traurigen Geschichte ist das Thema „Kampfhunde“ in den Medien wieder präsent wie lange nicht. Eigentlich sind es jedoch nicht die Hunde oder gar Hunderassen, die man diskutieren sollte, sondern die Bestimmungen für all jene, die sie halten bzw. halten dürfen. Pitbulls und andere Hunde, die als Kampfhunde bezeichnet werden, sind Kraftpakete und können Leib und Wohl eher bedrohen als ein Dackel es wohl könnte. Doch auch ein Dackel wird bei falscher Erziehung und Haltung zu einem schwierigen Hund werden. Dies gilt für ein jede Hunderasse. Klar ist, kein Hund wird aggressiv geboren, es geht darum die Hunde, gleichwohl welche Rasse, schon im Welpenalter zu sozialisieren und eben dieser Verantwortung kommen nicht alle Hundebesitzer nach, so auch wenn es um Pitbull Welpen geht.
Die Medien werden nicht über den Biss eines Chihuahuas berichten.
Warum sagen wir das? Nun, ein kleiner Hund wird bei falscher Haltung nicht weniger verhaltensauffällig oder aggressiv sein als es ein Pitbull ist. Leider verfügt ein Pitbull jedoch über völlig andere Kräfte als ein kleiner Hund und wird somit im Falle einer Attacke schlicht mehr Schaden anrichten, was ihm zu seinem zweifelhaften Ruf verhilft. Viele Tierexperten sehen keinerlei Zusammenhang zwischen Rasse und aggressivem Verhalten. Interessanter Weise sind es gar eher die kleineren Hunde, die häufiger zubeissen – jedoch eben bei weniger medialer Aufmerksamkeit.
Der Pitbull. Ein durchweg sanftes Gemüt!
Aus eigener Erfahrung in Sachen Kampfhund aus der Perspektive eines Besitzers, können wir sagen, dass Pitbulls bei richtiger Zuwendung und entsprechender Erziehung sanfte Riesen sind, mit ausgeprägtem Familiensinn. Pitbulls sind absolut loyal und Pitbull Besitzer schwärmen von ihnen als treue Begleiter.
Ein Blick auf Pitbull Statistiken
Gemäß der Seite https://www.pitbullinfo.org/ und deren Recherchen, lassen sich beim Blick auf Studien folgende Schlussfolgerungen bzgl. Pitbulls ziehen:
Besteht bei bestimmten Rassen ein höheres Risiko?
- Gemäß der Seite besteht kein Zusammenhang zwischen der Rasse uns den Todesfällen durch Hundebisse.
- Die Bissschwere eines Pitbulls wog nicht schwerer als bei anderen Hunden auch.
- In Summe kam es laut Studien zu Todesfällen durch Hundeattacken bei über 30 unterschiedlichen Rassen. Der Pitbull ist also bei weitem nicht allein, wenn es um das Verursachen von Todesfällen durch Biss geht. Oft wird es jedoch in Medien so dargestellt als wäre nur eben jene Rasse das Hauptproblem. Brutale Medienpräsenz dieser Rasse und Einzelfälle veranlassten gewiss auch die Stadt Montreal einst zum gänzlichen Verbot von American Staffordshire Terriern, Bullterriern und Pitbulls. Vielleicht sind es jedoch die Studienbelege, die Montreal vor einiger Zeit davon überzeugten, dass dieses Verbot schlicht falsch ist. Denn inzwischen wurde selbiges aufgehoben. Gut so!
Huskys eine gefährliche Rasse?
Auch Huskys waren von der Debatte um gefährliche Hunderassen betroffen. Doch zu behaupten Huskys sein eine besonders aggressive Rasse ist ebenso aberwitzig wie jene um Pitbull und andere. Ja, in Kanada gibt es eine hohe Zahl an Huskybissen. Fair enough! Die Begründung liegt aber auf der Hand und sollte eigentlich jedem einleuchten: Huskys gehören schlicht in Kanada zu den beliebtesten und damit häufigsten Hunderassen und wo viele Hunde sind, gibt es eben auch mehr Bisse.
Weg mit dem Rassismus!
Die Debatte wird stumpf und falsch geführt. Während wir bei Menschen Gottseidank penibel darauf achten Rassismus im Keim zu ersticken, debattieren wir in Sachen Tiere stets über die Rasse, doch sollte der Halter diskutiert werden. Dies lässt sich vielleicht gar mit der Waffendiskussion in Amerika vergleichen. Klar kann eine Waffe gefährlich sein, doch nur wenn irgendjemand damit schiesst und sich verantwortungslos verhält. In den Staaten gibt es zahlreiche Vereinigungen und Experten, die sich gegen die Rassendebatte bei Hunden stellen und eine andere Art der Diskussion fordern. So sind es z.B. die Amerikanische Handelskammer, die American Veterinary Medical Association und gar das Ministerium für Wohnungswesen und Stadtentwicklung und viele mehr die sich einsetzen.
Der Pitbull. Ein sanftes und loyales Kraftpaket mit Beschützerinstinkt
Liebevolle Pitbull Erziehung ist das A und O!
Eigentlich dürften wir hier gar nicht „Pitbull Erziehung“ schreiben, den eine liebevolle, artgerechte Haltung und Erziehung hat jeder Hund verdient. So auch der Pitbull! Das bedeutet übrigens keineswegs, dass man dem Hund alles durchgehen lassen darf, denn genau wie Menschen können auch Hunde zu kleinen oder eben großen Tyrannen werden, wenn nicht konsequente Grenzen gezogen werden. Bei einer konsequenten und liebevollen Erziehung wird auch der Pitbull das liebenswerte Wesen beibehalten, dass ihm von Natur aus gegeben ist. Sollte der Hund jedoch zu einem Problemhund werden, möchte man laut rufen: Blame the Dog owner not the Dog! Wir hoffen mit unserem Beitrag zu der leidigen Kampfhund Debatte ein wenig aufklären zu können und die teilweise sinnbefreite Debatte um die Gefährlichkeit einzelner Hunderassen zu enttarnen. Natürlich gilt es Hundeattacken und Verletzungen wie Todesfälle dadurch präventiv zu verhindern, keine Frage. Allerdings schiesst man teilweise mit Kanonen auf Spatzen wie das Beispiel Montreal uns zeigt. Wir müssen eine Diskussion über die Kontrollen in Sachen Halter führen und ganze Hunderassen dabei unter Generalverdacht zu stellen. Interessanter Weise wurden Jahrelang in den Staaten bestimmte Hunderassen kaum noch gehalten, weil man sie mit Deutschland in Verbindung brachte kurz nach den Weltkriegen. Ebenfalls eine völlig abstruse Rassendiskriminierung von Vierbeinern, die keine Stimme haben.