Wie kann ich meinem Hund das Bellen abgewöhnen
Wenn Hunde bellen nervt das nicht nur den Besitzer, sondern meistens auch die Nachbarn. Wer wacht schon gerne mitten in der Nacht auf, weil der Vierbeiner der Meinung, ist dass die Katze in seinem Garten nichts zu suchen hat? Ganz davon zu schweigen, wenn es nicht einmal der eigene Hund ist der den ganzen Nachmittag bellt, weil ihm langweilig ist. Das kann auch die beste Nachbarschaft auf eine ernsthafte Prüfung stellen.
Für Hundebellen gibt es viele Gründe und meistens noch mehr Experten und Lösungen. Es geht zuerst einmal darum herauszufinden warum der Hund bellt. In den seltensten Fällen ist es ein Zeichen von Aggression, sondern kann viele andere Gründe haben und hängt auch von der Rasse ab. Hier einige Gründe warum Hunde bellen:
- Aufmerksamkeit
Der Hund bellt er nur ein oder zwei Mal und das Bellen klingt sehr fordernd und in höherer Tonlage, dabei schaut er immer wieder zu seinem Menschen bzw. dem anderen Hund
- Warnen oder Drohen
Das Bellen klingt sehr tief und der Hund bellt oft nur wenige Male. Wird seine Warnung ignoriert kann er auch tatsächlich angreifen. Er hört, kurz bevor er wirklich angreift, mit dem Bellen auf.
- Territoriales Bellen
Erst ein leises Warnbellen, dass er „einen verdächtigen Eindringling“ gesichtet hat oder sich jemand seinem Lieblingsknochen nähert. Wenn sich der Eindringling weiter nähert fängt der Hund an zu Knurren und geht dann in ein drohendes Bellen über.
- Aufforderung zum Spielen
Der Hund versucht seinen auserwählten Spielpartner mit einigen wenigen kurzen und hohen Belllauten, zu einem Spiel zu bewegen.
- Aufregung und Freude
Je größer die Aufregung oder Freude des Hundes, desto wahrscheinlicher wird es, dass er anfängt zu bellen. Das Bellen ist sehr schrill und hoch und wird – wenn überhaupt – nur von sehr kurzen Pausen unterbrochen.
- Stress
Der Hund bellt, weil er unter großem Stress steht. Auch Stress ist eine Form von Aufregung und entsprechend hoch und schrill klingt dieses Bellen. Rein akustisch ist es am Anfang von einem Freudenbellen nur sehr schwer zu unterscheiden. Wächst der Stress, verschwinden die Pausen ganz und aus dem Bellen wird ein regelrechtes Schreien.
- Angst oder Erschrecken
Der Hund bellt, weil er Angst hat. Er bellt er alarmierend und das Ganze hört sich in etwa an, als würde ein Maschinengewehr abgefeuert. Die Töne klingen sehr hoch und schrill und es sind immer weniger Pausen erkennbar.
- Einsamkeit
Der Hund bellt, weil er alleine zu Hause ist. Das typische „Kläffen“. Das bedeutet, der Hund bellt ohne „Punkt und Komma“ häufig auch stundenlang ohne Unterbrechung. Das Bellen klingt sehr hoch und schrill und kann in ein Heulen übergehen bzw. von Heullauten unterbrochen werden
- Jagdinstinkt
Der Hund bellt, weil er ein Wildtier hetzt. Der Fachausdruck für dieses Jagdbellen lautet „Geläut“. Jede Jagdhunderasse hat hier ihre ganz eigene Art zu bellen.
Wie kann man Hunde Bellen verhindern?
Auspowern!
Ein müder Hund hat kein großes Interesse die Katze vom Grundstück zu verjagen. Ein Hund der regelmäßig körperlich und geistig gefordert wird ist ausgeglichen und bellt weniger. Neue und unbekannten Eindrücken auf Spaziergängen powern ihn geistig und körperlich aus – daher sind häufige Routenwechsel zu empfehlen.
Agility- Training oder Hundesport bietet viel Kontakt zu anderen Hunden. Neue Eindrücke und die sozialen Kontakte machen den Hund offener und abgeklärter und helfen Unsicherheit und Angst abzubauen. In jungen Jahren, also im Welpenalter macht es aus diesem Grund Sinn, nicht an den Kosten einer Hundeschule zu sparen, denn es macht Sinn, den jungen Welpen früh an andere Hunde zu gewöhnen, ihm Grundkommandos beizubringen und die Grenzen und Regeln für ein gutes Miteinander aufzuzeigen. Wer Fehler bei der Erziehung im Welpenalter macht, kann dies später bereuen.
Hunde Bellen einfach ignorieren
Jeder Hund bellt, um eine Reaktion zu erhalten und auch Schimpfen ist eine Reaktion. Wenn man das ignoriert lernt er schnell, dass er durch dieses Verhalten keine Aufmerksamkeit erlangt. Auch wenn er bellt, wenn es an der Tür klingelt, ist Schimpfen eine Reaktion und wird eher als Bestätigung empfunden. Wenn der Hund erst zur Kenntnis genommen und belohnt wird, wenn er sich beruhigt hat wird er schnell lernen, welches Verhalten von ihm gewünscht ist.
Hunde Kontakte
Hunde die auf andere Hunde negativ reagieren, können desensibilisiert werden. Hundepark, Hundeschule, Spaziergänge mit anderen Hunden helfen soziale Beziehungen zu anderen Hunden aufzubauen kann. Der Hund sollte belohnt werden, wenn er das ohne Bellen hinbekommt und ignoriert werden, wenn er sich danebenbenimmt.
Gelassen und souverän bleiben
Vor allem Hunde mit einem ausgeprägten Beschützerinstinkt bellen umso mehr, wenn sie merken, dass ihr Besitzer nicht Herr der Lage ist. In solchen Situationen will der Hund seine Sippe beschützen, und das macht er am besten, wenn er laut und böse wirkt. Es ist daher ganz wichtig stets gelassen und ruhig zu bleiben, denn nur dann beruhigt sich auch der Hund wieder.
Und mit viel Geduld und Zeit kann man dem Hund sogar beibringen das Bellen auf Kommando einzustellen:
Kommando festlegen auf das der Hund mit dem Bellen aufhören soll. Das Kommando sollte möglichst kurz und nicht mit anderen Kommandos zu verwechseln sein.
Damit der Hund lernt, auf Kommando mit dem Bellen aufzuhören, musst man ihm erst einmal beibringen auf Kommando zu bellen – klingt komisch, ist aber so! Hier ein paar Tipps:
- Wenn du deinem Hund Kommandos beibringen willst, solltest du das immer in einer ruhigen Umgebung ohne mögliche Ablenkungen machen.
- Gib das Kommando zum Bellen, zum Beispiel “Sprich!” oder “Gib laut!”. Wenn dein Hund nicht reagiert, versuche selbst zu bellen, damit er versteht, was du von ihm willst.
- Versuche zu erreichen, dass dein Hund mehrmals bellt – eben solange, bis er das Leckerli bekommt.
- Wenn dein Hund als Reaktion auf dein Kommando bellt, belohne ihn mit einem Leckerli. Mit regelmäßigem Training wird er es schnell drauf haben auf Kommando zu bellen.
- Wenn das dann sicher klappt, kann man beginnen, ihm das Kommando zum still sein beizubringen.
- Gib das Kommando zum Bellen.
- Hat dein Hund zwei oder dreimal gebellt, gib das neue Kommando zum ruhig sein.
- Wenn er jetzt (am Anfang eher durch Zufall) aufhört zu bellen, belohne ihn.
- Wenn dein Hund das Kommando im Training gut umsetzt, kannst du anfangen, es in einer echten Situation zu verwenden: Wenn es das nächste Mal klingelt und dein Hund bellend losrennt, gib ihm das Kommando. Wenn er darauf reagiert belohne ihn – wenn nicht, bleib ruhig und ignoriere ihn
Und bis das Training greift – die Rechtslage bei Hunde bellen
Wie häufig der Fall ist die Rechtslage nicht klar geregelt. Grundsätzlich gilt, dass der Vierbeiner zwischen 22.00 Uhr und 7.00 Uhr nicht bellen sollte. Idealerweise nicht länger als 30 Minuten am Tag und davon nicht länger als 10 Minuten ununterbrochen. Jetzt muss man dem Vierbeiner nur noch das Konzept Zeit vermitteln…
Hund Bellen gehört dazu sollte sich aber im Rahmen halten…
Hunde sind großartig und es gehört zu ihrem Charakter, dass sie bellen. Es steht im Interesse des Besitzers, des Hundes und der Nachbarn zu erkennen warum der Hund bellt und übermäßiges Bellen in den Griff zu bekommen. Ganz abgewöhnen kann und sollte man es einem Hund aber nicht.